Skandinavien mit Kind und Kastenwagen - Lofoten West

Veröffentlicht am 16. August 2023 • 6 Min. Lesezeit • 1.199 Wörter
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Skandinavien mit Kind und Kastenwagen - Lofoten West

Zusätzlich zu den Blogbeiträgen gibt es auch ausführliche Videos auf Youtube, die die gesamte Reise dokumentieren. Wenn ihr also die vollständige Geschichte aus erster Hand erzählt hören wollt, klickt doch mal rein!


Reine

Nach diesem Mittagsstopp und Spaziergang machen wir uns weiter die anderen Orte auf den südlichen Inseln zu erkunden. Ein Problem dabei gibt es nur, unsere Maus müsste endlich mal ihren Mittagsschlaf antreten. Das funktionierte in den letzten Tagen immer am besten, in dem wir einfach lange Autofahrten gemacht haben. Wenn man jetzt aber alle fünf Minuten bei jedem Fotostopp anhalten möchte, sind diese beiden Aktivitäten nicht wirklich miteinander kompatibel. Daher haben wir unseren Dumbo kurzerhand in ein Foto-Shuttle verwandelt.




Das heißt, ich fahre, Maus schläft, Anne wird alle fünf Minuten rausgeschmissen, Maus und ich drehen eine Runde über den Parkplatz, Anne macht Fotos, und dann sammeln wir sie wieder ein. Wenn man dann so seine Runde über den Parkplatz dreht, kann man natürlich aus dem Fenster auch noch gute Fotos machen.


Alles ist hier auf diesen Inseln aber etwas anders. Das gelbe Boot hier zum Beispiel bringt Wanderfreunde auf die andere Seite des Reinefjords zu den Wandergebieten. Leider haben wir dafür heute keine Zeit mehr, aber es ist sicherlich mal ein imposanter und ungewöhnlicher Start auf eine Wanderung, mit dem Boot durch die Fjordlandschaft zu fahren.



Vorteil einer Fotosession aus dem Auto heraus: Zumindest der Fahrer muss weniger laufen. Und ein Foto aus dem Fahrerfenster hat doch auch mal etwas, oder?

So arbeiten wir uns Kilometer für Kilometer von Ort zu Ort über die Inseln voran.




Auch hier findet man selbstverständlich überall die Trockengestelle für den Stockfisch.






Ja, ich weiß die Ansichten wiederholen sich beinahe. Aber wir konnten uns dieses Mal einfach nicht entscheiden. Hier schaut es einfach überall so unglaublich aus. Sattgrüne Wiesen und Bäume, tiefblaues Meer und schroffe Felsen, die bis ans Ufer gehen. Dazu malerische Fischerdörfer in strahlend gelben und roten Tönen.


Diese idyllischen Orte locken allerhand Touristen an. Obwohl wir am Ende der Tourismussaison hier sind, sind die engen Straßen hier tagsüber gut gefüllt. Gestern haben wir an einem Supermarkt gehalten. Einen Parkplatz zu finden war fast unmöglich und selbst wenn, dann gibt es kaum Platz zum Rangieren. Viele Autofahrer haben einfach auf der ohnehin engen Straße gehalten und darauf gewartet, dass die Beifahrer mit den Einkäufen zurückkehren. Für so viele Touristen sind diese engen und winzigen Inselchen leider einfach nicht gemacht.


Viele der Inseln sind nur über diese schmalen einspurigen Straßen verbunden und Ampeln sind notwendig, um den Verkehr abwechselnd darüber zu lotsen.


Dennoch, das gelbe Haus hier ist doch Idylle pur und gibt vor diesem kahlen Berg einen tollen Kontrast ab, oder?




Fredvang Camping

Am Nachmittag kommen wir dann in Fredvang an und suchen uns einen schönen Stellplatz auf dem Campingplatz. Wir sind damit auf die Nordseite der Lofoten gewechselt und können nun von unserem Stellplatz auf den rauen Atlantik blicken. Genau im Norden von hier kommt in einiger Entfernung dann Spitzbergen als nächste Insel. Dazwischen nur kalte, raue See. Rau trifft es auch ganz gut. Mittlerweile ist hier ordentlich Sturm aufgekommen. Dazu gibt es auch eine Menge Wolken, weniger Sonne und leichten Nieselregen. Ich würde ja fast behaupten — so wie bei uns zu Hause in Kopenhagen. Morgen früh soll das aber zum Glück schon wieder anders sein. Vielleicht erinnert ihr euch ja an die Blogbeiträge von den Färöern: The Land of Maybe Wir vermuten, auch hier gilt, alle fünf Minuten ist das Wetter ohnehin anders.


Am Abend drehe ich noch eine Runde um unseren Campingplatz und gehe etwas am Strand entlang. Bei dem nasskalten und sehr windigen Wetter macht das aber nicht so viel Spaß. Zum Spotten von möglichen Drohnenflugplätzen für den nächsten Morgen reicht es aber allemal aus.



Ein wenig erinneren mich diese Ansichten ja durchaus an meine Fantasievorstellungen von „Der Herr der Ringe”.

Am nächsten Morgen ist das Wetter in der Tat deutlich besser. Es gibt Wolkenlücken und der Wind hat stark nachgelassen. Das heißt, wir lassen unsere Drohne jetzt noch ein paar Aufnahmen vom Campingplatz machen.





Dabei scheinen wir jedoch einen Vogel irgendwie zu stören. Er kreist ständig um die Drohne und kommt ihr gefährlich nahe. Wir brechen die Aufnahmen also recht zügig ab, wir wollen ja keine Unruhe stiften. Mehr davon seht ihr in den Videos ganz oben im Beitrag.

Nusfjord

Nach dem Erkundungsflug kümmern wir uns noch um frisches Wasser für unseren Dumbo und entsorgen die Altlasten. Dann geht es endlich weiter zum nächsten Highlight, nach Nusfjord.


Unterwegs finden wir noch mehr imposante Strände…


… und mehr tolle Aussichten.



Die Panoramastraße nach Nusfjord ist eine besonders bei Instagram und co. beliebte Straße, die direkt auf eine Bergwand zuführt. Kein Wunder, dass wir für diese Strecke etwas länger brauchen. Wir haben uns vorgenommen, einmal Drohnenaufnahmen vom Dumbo beim Fahren zu machen. Daher brauchen wir für 1km Straße hier etwa 25 Minuten… mit dem Auto.




Das ist mal eine Leistung. Mehrmals fahren wir die Straße hin und zurück, warten passierende Autos ab, wenden und wiederholen den Versuch. Zwischendurch verliert die Fernbedienung fast die Verbindung zur Drohne und ich habe schon Bedenken, dass die Drohne eine Notlandung beim Startpunkt versuchen könnte. Also wieder einen Kilometer hinter mir. Das heißt, schleunigst entgegen rennen und dafür sorgen, dass die Verbindung wieder stabil ist.




Die ganze Zeit vergnügt sich unsere Maus mit ihrer Spielzeugfotokamera und macht selbst Fotos. Von sich, der Aussicht und der Mama auf dem Fahrersitz.

In Nusfjord versprechen wir ihr daher das größte Trinkpäckchen aller Zeiten für ihre Geduld.



Wenig später angekommen in Nusfjord, haben wir die Rechnung aber anscheinend ohne die örtliche Gastronomie gemacht. Im ganzen Ort, weder im Café noch in Restaurant oder Pizzeria gibt es Trinkpäckchen. Und die Waffeln, die wir haben wollten, gibt es entgegen der Behauptung der Speisekarte anscheinend auch nicht. Wir behelfen uns zum Mittagessen also mit einer Pizza. Jedoch zieht sich die Mahlzeit dadurch natürlich ganz schön in die Länge. Danach erkunden wir ausgiebig das alte Fischerdorf. Der Eintritt zu diesem Museumsdorf kostet 100 NOK pro Person.

Besonders ist hier, dass Teile des alten Ortes ausschließlich auf Holzpfählen und Stegen gebaut sind und nur zum Teil an Land. Außerdem ist der Ort in einer Bucht hinter einer Felsformation gebaut, so dass ein natürlicher, sicherer Hafen gebildet wird. Belegt ist auch, dass Fischfang hier schon seit ca. 400 n. Chr. betrieben wurde und zum Ende des 20. Jahrhunderts war es gar das führende Fischerdorf der Lofoten.




Das alte Hafenareal ist wirklich beeindruckend und die alten Fischerhütten begeistern auch unsere Maus mit ihren gelben und roten Farben.



Die alten Fischerhütten sind besonders sehenswert. Hier werden auch allerhand Details wie Fischernetze oder eben Stockfisch gezeigt.



Im Tranmuseum kann man sich dann auch genauer erklären lassen, wie der Fisch hier früher verarbeitet wurde.


Ein kleiner Hügel im Dorf, der maßgeblich den natürlichen Hafen bildet, ist mit Stegen erschlossen und bietet neben Picknickbank und -tisch eine tolle Aussicht über den Fjord.




Ein Schotterweg führt etwas abseits des Dorfes und bietet uns somit den nötigen Abstand, um diesen friedlichen Ort auch noch einmal von oben zu erkunden.





Doch nun wollen wir wieder weiter und gehen durch das Dorf zurück zum Dumbo. Mal schauen, was der Rest der Lofoten noch so für uns zu bieten hat.