Unsere Vorbereitungen lassen ja mal wieder zu wünschen übrig. Samstag morgen und lediglich Klamotten für eineinhalb Tage haben wir geschafft rauszulegen. Den Rest verpacken wir also in gewohnter Eile zwischen Frühstück und Mausis Morgenschlaf — ein sehr kurzes Zeitintervall. Nach einer knappen Stunde ist alles gepackt, das Auto vom Parkplatz vor die Tür geholt, eingeladen und wir sind abfahrbereit. Erstes Ziel für dieses Wochenende: der Grundsømagle Sø. (Sø heißt See — wer hätte es gedacht…)
Nachdem wir ja erst spät losgekommen sind, ist unser Nachwuchs recht schnell eingeschlafen und uns Vorzeigeeltern fällt auf: Wir haben kein Wasser dabei… Also ist unser erster unplanmäßiger Halt in Østrup kurz vor dem Ziel ein Supermarkt. Hier wird schnell eine Trinkwasserreserve eingekauft und danach geht es weiter die letzten Kilometer zum Wanderparkplatz. Wichtig dabei ist, immer schön leise bleiben und keine hektischen Manöver beim Ein- und Ausparken. Sonst wacht uns die Maus schon beim Supermarkt auf und so lange schläft sie ja noch gar nicht.
Tja, endlich angekommen am See… und nun würden wir ja die Wege um den See erkunden gehen, aber irgendwie ist heute anscheinend wieder Murmeltiertag. Wir warten, und warten, und warten, und machen uns schonmal Mittagessen. Und irgendwann bekommt auch unsere Schlafmütze dann noch etwas.
Einige Zeit später geht es dann somit endlich los, den Grundsømaglesee erkunden.
Zwischen Bäumen geht es über einen Holzsteg durch das sumpfige Ufer des Sees. Ziemlich ausgefeilt dieser Holzweg. Sogar mit Überholbuchten wie bei schmalen Straßen. Das ist hier aber auch nötig. Das ganze Gebiet steht deutlich unter Wasser und lädt jetzt nicht unbedingt zu Abenteuern abseits des Pfades ein.
Der Weg führt zu einem Vogelbeobachtungsturm. Über eine Treppe geht es zur Aussichtsplattform.
Wir heben uns den Turm jedoch für den Rückweg auf und folgen erstmal weiter dem Holzsteg rein in das Schilfgebiet auf dem See. Hier geht es über einen ähnlichen Holzpfad wie zuvor bereits immer tiefer ins Schilf hinein. Uns sind hier schon mehrere Leute mit Ferngläsern, Spektiven und großen Kameras entgegengekommen und jetzt wird uns auch klar warum. Je tiefer man in das Schilf vordringt, desto mehr Vögel sind zu hören.
Zugegeben, als wir da waren, waren nicht allzu viele Vögel anwesend. Das war uns aber schon im Auto klar. Wir hatten schon gewitzelt, dass jetzt zur Mittagsstunde ja die denkbar schlechteste Gelegenheit für Vogelbeobachtung ist. Die Tiere sind in der Regel eher am Abend oder am frühen Morgen aktiv. Zudem ist das grelle und starke Sonnenlicht von oben weit weg von optimal für tolle Tierfotos. Nichtsdestotrotz sind wir losgegangen, da uns ja eigentlich nicht so viel andere Wahl bleibt. Jetzt war nun mal die beste Gelegenheit für uns zu dritt loszuziehen.
Wir genießen dennoch den tollen Weg durch das Schilf und unsere Maus bestaunt die Bäume und das Wasser und wie sich das Schilf im Wind bewegt.
Zu unserem geplanten Stellplatz in Jyllinge ist es von hier nicht weit. Also machen wir uns flink auf den Weg dorthin, um einen Kaffee am Nachmittag mit Aussicht zu genießen.
Wir hatten im Internet bereits gelesen, dass im Winter nur 2 Stellplätze hier verfügbar sind. Als wir ankommen sind beide noch frei. Die Sonne strahlt uns durch die Scheiben direkt entgegen und wir entdecken eine Picknickbank und eine tolle Aussicht auf das Meer.
Das Glück hält jedoch nicht lange an. Ein kurzer Check ergibt, hier gibt es kein Frischwasser! Das ist schlecht. Wir haben nämlich auch keines dabei. Wir haben noch einige Runden über den Platz gedreht, vergeblich versucht den Hafenmeister zu erreichen, doch es war nichts zu machen. Hier bekommen wir leider kein Wasser. Und ohne Wasser sind wir zumindest heute leider etwas aufgeschmissen. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, machen wir uns also auf den Weg zu den zwei nächstgelegenen Stellplätzen. Erst noch Marbæk und danach gegebenenfalls weiter nach Frederiksværk. Irgendwie befürchten wir ja schon, dass der kleine uns bekannte Marbæk Havn in der Wintersaison uns auch keinen Platz anbieten kann. Zumindest wohl auch kein Wasser.
Versuchen wollten wir es trotzdem. Hier waren wir schließlich im letzten Herbst bereits und es hatte uns unendlich gut gefallen. Die Aussicht von den (nur drei) Stellplätzen ist wirklich phänomenal!
Allerdings sollte unsere Vorahnung sich bewahrheiten. Egal ob es hier Wasser gäbe oder nicht — der Platz ist vollständig mit Booten zur Überwinterung belegt. Hier passt kein Smart mehr dazwischen. Unser Dumbo schon gerade nicht. Es hilft also alles nichts, wir müssen weiter nach Frederiksværk.
Hier kennen wir uns nun wieder mal gar nicht so recht aus, aber in den Bewertungen des Platzes war die Rede davon, dass die Fischräucherei auch im Winter geöffnet hat und daher hier ganzjährig Betrieb ist. So fahren wir also hoffnungsvoll weiter in Richtung Nordsjælland, um endlich den Platz für unsere Nacht zu finden. Nach weiteren ca. 40 Minuten Fahrt kommen wir also gegen 18 Uhr am Stellplatz in Frederiksværk Havn an. Es ist bereits ein anderes Wohnmobil hier und wir sehen endlich unser Abendessen vor dem inneren Auge. Jetzt müssen wir also nur noch schnell das Wasser auffüllen und dann können wir es uns gemütlich machen.
Für den Stellplatz werden hier 140 dänische Kronen verlangt. Der Strom ist dabei aber im Preis inbegriffen — sehr gut für uns. Das Sanitärhäuschen hat zwar auch außen einen Wasserhahn, aber wir schaffen es leider nicht unseren Schlauch dort zu befestigen. Es hilft alles nichts, da muss wohl wieder der Kanister geschleppt werden.
Das Abendessen steht dann zum Glück schnell auf dem Tisch und wir können den Anblick des Hafens bei anbrechender Nacht bewundern.
Nach dem Frühstück am Morgen erkunden wir etwas den Hafen. Gestern im Dunklen haben wir das ausgelassen. Wir waren vor allem froh, dass wir nicht unverrichteter Dinge zurück nach Hause fahren mussten. Wohnmobile sind zwar weitestgehend unabhängig, unsere kleine Begleitung hat aber durchaus so ihre Wunschzeiten für Mahlzeiten und das Bett und die möchten doch bitte auch eingehalten werden.
Der Hafen entpuppt sich als schöner kleiner Hafen mit eben jener Fischräucherei (dazu später mehr) und auch einem kleinen Spielplatz. Von dort hat man nochmal einen tollen Blick auf die Stellplätze und damit auch zurück zu unserem Dumbo.
Nach dem kleinen Hafenrundgang fahren wir weiter nach Spodsbjerg, um uns den dortigen Leuchtturm anzusehen. Von einem Parkplatz am Strand geht es immer an der Klippe entlang bis hoch zum Leuchtturm.
Zwischendurch kommen uns zwei Läufer mit einem Babyjogger entgegen — bergab. So macht das bestimmt Spaß. Bergauf so wie wir — ich weiß ja nicht. Ist ehrlich gesagt schon gehend anstrengend genug.
Zum Glück haben wir unser Ziel bald erreicht und können die Aussicht vom Leuchtturm aus genießen.
Zum Mittagessen wollten wir uns heute eigentlich bekochen lassen. Das Surfcenter in Lynæs klingt doch nach einer guten Adresse für ungezwungenes Strandfeeling und einen kleinen Snack. Leider mussten wir feststellen, dass man wohl einen Tisch hätte reservieren müssen und das Meer sieht man von da auch nicht. Der Plan wird also verworfen und wir futtern unser Kaffeegebäck von gestern im Auto mit Blick aufs Meer. Wir stehen also auf dem Parkplatz neben dem Surfcenter und essen die Stückchen, die es ja gestern schon auf der Picknickbank in Jyllinge hätte geben sollen. Gut, dass Pläne immer so aufgehen.
Frisch gestärkt fehlt jetzt nur noch der Strandspaziergang und unsere Maus hat eine Unmenge Freude daran durch den Sand zu laufen und mit dem Sand zu spielen.
Auf dem Heimweg machen wir noch einen letzten obligatorischen Stop an der Tankstelle. Der Diesel kostet hier im Moment nur 13,89 dänische Kronen (ca. 1,87€). Das kann man im Moment ja schon spottbillig nennen.
Das war es dann aber auch mit diesem Wochenendtrip.
Tja, nachdem wir nun wissen, wie man im Frühjahr hier in Dänemark auch einen brauchbaren Stellplatz findet, haben wir uns gedacht: Gleich noch ein Mal! Und so sind wir am nächsten Wochenende wieder nach Frederiksværk gebraust und haben Kaffee und Kuchen in der Sonne genossen.
Einfach super schön der Stellplatz hier! Während letztes Wochenende nur ein anderes Wohnmobil hier stand, ist der Stellplatz heute bei bestem Wetter auch schon fast voll.Am nächsten Morgen haben wir den Morgenschlaf der Maus genutzt, um das Auto einmal gründlich von innen aufzuräumen und zu putzen. Ein Teil dieser Prozedur ist ja auch immer die Entsorgung von Abwässern. Solltet ihr einmal mit einem Wohnmobil in Dänemark unterwegs sein, können wir hierfür vor allem die Entsorgungsstationen an Autobahnrasthöfen empfehlen. Es gibt sie verteilt im ganzen Land, teilweise aber auch mit großem Abstand untereinander. Etwas Planung ist also nötig. Wir planen auf unserem Heimweg meist ein, an einem dieser Plätze vorbeizufahren. Die Entsorgung funktioniert dort immer problemlos.Damit ist unser Dumbo für dieses Jahr auch wieder startklar für längere Touren.
Wir sind schon gespannt, wohin es uns verschlagen wird.