Und täglich grüßt das Murmeltier könnte man meinen. Für heute war unser letzter Versuch geplant mit dem Boot auf die Insel Mykines zu fahren, auf der es eine riesige Kolonie Papageientaucher gibt. Was soll ich sagen…
Natürlich wurde die Fahrt wieder abgesagt. Dieses Mal war das aber wohl schon so absehbar, dass wir die Nachricht nicht erst am morgen beim Frühstück erhielten sondern schon gestern Abend beim Abendessen. Gut, dann bleibt uns immerhin genug Zeit für einen Alternativplan.
Wenn wir die Papageientaucher auf Mykines nicht besuchen können, dann versuchen wir es eben nochmal an dem weniger bekannten Spot, an dem wir die putzigen Kerlchen schon vor ein paar Tagen entdeckt hatten — in Gjógv. Dort hin nahmen wir aber einen Umweg über Eiði. Das Wetter war heute echt super und der Eiðiskollur ruft. Peter: „Von da oben muss man eine schöne Aussicht haben!“ Und ich fühle mich irgendwie wie bei Asterix und Obelix bei Kleopatra.
Zwischen Eiði und der Aussicht liegt allerdings ein typisch färöischer Wanderweg. Ihr werdet es euch schon denken können… Genau, es geht auf direktem Weg auf den Berg, Serpentinen kennt man auch hier nicht. Schnauf!
Aber es stimmt ja auch. Von oben hat man wirklich einen tolle Aussicht.
Und an den steilen Flanken des Berges nisten jede Menge Möwen. Ein wahres Paradies!
Von hier aus hat man auch einen guten Blick auf das Suferparadies Tjórnuvik, wo wir schon am Dienstag waren.
Man sieht auch den Slættaratindur, den mit 880 Metern höchsten Berg der Färöern.
Und ich höre wieder „Von da oben hat man bestimmt eine gute Aussicht!“ Aber nach unseren ausgiebigen Wanderungen in den letzten Tagen reicht uns der Eiðiskollur für heute.
Wir haben auch nochmal einen schönen Blick auf Risin und Kellingin, den Riesen und seine Frau.
Dann ist nochmal Gjógv dran. Hier hat es uns letztes mal ganz schön ins Geschäft geregnet. Heute ist das Wetter aber viel besser und wir können den wunderschönen Ort nochmal neu entdecken.
Und dann ging es uns natürlich auch um die Papageientaucher! Uns begegnen zwei dänische Frauen, die angeblich gestern auf Mykines waren. Dort sind natürlich jede Menge der putzigen Kerlchen unterwegs, aber für uns ist das nur ein Grund nochmal wieder hierher zu kommen. Aber die kleine Gruppe in Gjógv bietet uns auch eine super Flugschau.
Papageintaucher sind übrigens sehr reinliche Tiere! Das Geschäft wird nicht in die Wohnung gemacht!
Und weiter geht die Flugschau! Ich weiß, dass das ganz schön viele Bilder von Papageintauchern sind, aber irgendwie kann ich nicht genug von den Putzigen Kumpanen bekommen :)
Wir können hier auch erleben, warum die Bootstour nach Mykines abgesagt wurde. Der Wind pfeift uns ganz schön um die Ohren. Da heißt es bloß nicht abheben, sonst segelt man bis zur Antarktis. Ja genau zur Antarktis, also dem Südpol. Zumindest ist der Wind teilweise so stark, dass man sich das einbilden kann. Der lokale Wetterdienst bestätigt im Nachhinein unsere Einschätzung. Gemessen wurden im Schnitt 55 km/h und Böen bis 80 km/h! Da ist es gar nicht so einfach die großen Fotoapparate noch still zu halten.
Hat aber doch ganz gut geklappt. Zufrieden wackeln wir zurück zum Kaffee, um uns aufzuwärmen. Da kam uns eine Frau entgegen und fragt, ob wir bis zum Gipfel gegangen sind. Wir verneinen, verweisen auf den starken Wind und raten ihr vorsichtig zu sein. Sie geht trotzdem weiter, dreht aber nach etwa 200 Metern auch wieder um. An diesem Nachmittag ist eben kein Gipfelstürmerwetter mehr. Viele Grüße aus dem Land des Vielleicht und dem Land des sich ständig ändernden Wetters.