Was gehört eigentlich alles dazu zum Kopenhagener sein? Nach nicht mal einer Woche kann ich das natürlich noch nicht so genau sagen, aber auf jeden Fall gibt es ein paar offizielle Bestimmungen. Als Deutsche, beziehungsweise als Bürgerin der EU habe ich es zum Glück recht einfach. Hier ein kurzer Jubel auf die EU! Sie macht viele Dinge einfach so viel einfacher. Ich bin nach wie vor begeistert.
Da ich schon eine Arbeitsstelle habe, ist alles, was ich benötige, um eine Aufenthaltserlaubnis über 3 Monate hinaus zu bekommen ein Termin bei Siri (Styrelsen for International Rekruttering og Integration), eine Bescheinigung vom Arbeitgeber, meinen Personalausweis, ein Passfoto und wie könnte es anders sein ein ausgefülltes Formular OD1 (leider nicht A38 ist aber zum Glück auch nicht ganz so kompliziert). Es gibt in Kopenhagen 2 Ämter, bei denen man die EU Aufenthaltsgenehmigung bekommt. Eines öffnet um 8 und das andere um 10. Ich habe also einen Termin um 8:10 gemacht und das lief dann so ab: Ankommen, Nummer ziehen, sofort dran kommen, ein kurzer Plausch mit dem Beamten, Genehmigung bekommen fertig. Ist doch irgendwie total einfach.
Die magische Nummer, die man für alles braucht und die einen wirklich zum Kopenhagener macht. Die bekommt man… genau in dem anderen Amt, das erst um 10 Uhr aufmacht…. Na gut… Hier gibt es leider keinen Termin, es sieht also mehr so aus: Ankommen, Nummer ziehen, warten, warten, … warten… Warum habe ich kein Buch dabei?… Warten… Dran kommen, kurzer Plausch mit der Beamtin, Zettel mit der Nummer bekommen und fertig. Etwas zäher als bei SIRI, aber alles in allem auch ganz ok und da klingen sie in meinen Ohren die magischen Worte: “Welcome to Copenhagen!”
Klingt alles so einfach. Außer dass ich versehentlich den halben Morgen mit hin und her fahren verplempert habe. Aber eine Anekdote habe ich natürlich auch für euch. Es kam zwischendurch die Frage auf, ob ich denn auch eine Anmeldung für die Steuer machen muss. Frage von der Beamtin: “Haben Sie einen richtigen Job?” Ich: “Ja, natürlich” Beamtin klärend: “Also nicht so was wie Wissenschaftler.” Ich (leicht verdutzt): “Doch ich bin Wissenschaftlerin.” Beamtin: “Achso! Ja, das ist anders.” Alles klar, vielen Dank!
Bürokratie ist aber natürlich nicht alles, was einen zum Kopenhagener macht. Was noch dazu gehört erfahrt ihr bald :)