Wenn man in ein anderes Land umzieht, stellt sich natürlich auch immer die Frage, wie das klappt mit der fremden Sprache. Wer mich kennt, weiß, dass ich in der Schule nie gut in Sprachen war. Allerdings macht es mir trotzdem Spaß in anderen Ländern auch zumindest ein paar Wörter in der Landessprache sprechen zu können. Das hat sich auch schon oft genug als sehr nützlich herausgestellt, wenn man dann doch auf jemanden trifft, der wirklich gar kein Englisch kann. In Kopenhagen ist mir das bisher noch nicht passiert, aber wenn man wirklich am täglichen Leben teilnehmen will und sich nicht immer wie ein Außenseiter fühlen will, dann, finde ich, sollte man schon versuchen auch Dänisch zu lernen.
Die Dänen haben leider den kostenlosen Sprachunterricht letztes Jahr abgeschafft. Die einzige Unterstützung, die man noch bekommt, ist ein subventionierter Sprachkurs in einer staatlich anerkannten Sprachschule. Dafür muss man aber pro Kursmodul (wie viel das umfasst weiß ich leider noch nicht) noch 2000 Kronen, also umgerechnet 270 Euro, selbst bezahlen. Dafür muss man sich außerdem innerhalb von 30 Tagen anmelden. Da ich im Moment noch keine Kronen auf meinem dänischen Konto habe, weiß ich noch nicht, ob ich das Angebot annehmen will und wie gut das Angebot ist, muss ich auch noch herausfinden.
Aber in der Zwischenzeit sitze ich natürlich nicht faul rum. Schon im Februar, als ich das Angebot hier angenommen hatte, habe ich angefangen mit Duolingo Dänisch zu lernen. Duolingo ist eine App, mit der man verschiedene Sprachen lernen kann. Das Lernen ist in verschiedene Lektionen unterteilt, in denen man neue Vokabeln oder neue Grammatik lernt. Es gibt Übungen, bei denen man schreiben oder sprechen muss, mal muss man einen Satz einfach nur übersetzen, mal das gehörte aufschreiben und mal einen Satz vervollständigen. Das Konzept funktioniert für einen schnellen Start denke ich sehr gut.
Wie euch vielleicht auffällt, kann man Dänisch leider nur auf Englisch lernen. Das ist manchmal schon verwirrend. Das Dänische ist dem Deutschen so ähnlich, dass es viel leichter wäre es auf Deutsch zu übersetzen, aber so ist es nun mal. Dafür ist Duolingo vollkommen kostenlos.
Und wenn ich sage, dass Dänisch dem Deutschen sehr ähnlich ist, dann, meine ich, sowas wie Strümpfe sind die strømpe und Hosen sind die bukser und das Brot ist brød. Schilder und Speisekarten lesen klappt also ad hoc schon mal ganz gut, auch wenn es mal keine englische Übersetzung gibt. Aber wie das beim Sprachen lernen immer so ist, die Sätze ergeben nicht immer so viel Sinn. Oder seid ihr schon mal morgens ins Büro gekommen und euch hat ein Pferd begrüßt?
Überraschende Entdeckungen kann man aber anscheinend auch im Badezimmer machen.
Manche Tiere mögen aber auch mehr Frischluft.
Aber immerhin ich bin jetzt für alle Lebenslagen gerüstet. Falls uns dann mal ein Tiger in Dänemark angreift, kann ich sogar schildern was passiert ist :D
Da kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder? Alle möglichen Varianten von Menschen, die das ein oder andere Kleidungsstück NICHT anhaben kenne ich auch schon. Also ich bin für den Alltag bestens gerüstet :D
Aber Spaß beiseite. Ich versuhe wirklich das Gelernte anzuwerden. Erst gestern habe ich auf Dänisch eine dunkle heiße Schokolade bestellt. Ich bekam einen Schwall Dänisch als Antwort. Daraus schloss ich, dass die Frau wissen wollte, ob ich eine normale Tasse, oder eine große Tasse haben will. Eine große Tasse natürlich! Dann kam noch ein Schwall Dänisch…. ich guckte verdutzt, weil ich kein Wort wieder erkannt habe außer vielleicht fløde, also irgendwas mit Sahne, aber sicher war ich mir nicht. Ich guckte also doof drein und bekam als Antwort einen langsameren und deutlicher ausgesprochenen Schwall dänisch… Ich war zwar total glücklich, dass die Frau sich bemüht hat, mit mir Dänisch zu sprechen und nicht wie alle anderen gleich zu Englisch gewechselt ist. Aber da kam ich leider doch nicht weiter. Auf Englisch stellte sich dann raus, dass sie wirklich wissen wollte, ob ich Schokoladensahne haben wollte. Auja! Und das habe ich am Ende für 55 Kronen (7,50 Euro) bekommen: