Mal wieder weckt uns mein super gute Laune Wecker. “Ba bap bap ba ba bap bap baaahhhh!… Good Morning!” Was für ein Morgen, vom Bett aus hat man einen fantastischen Ausblick auf die Silverstone Falls. Noch ist es ziemlich duster, die Sonne ist noch hinter den Bergen versteckt. Die perfekte Gelegenheit für ein Zeitraffer Video. Sowohl meine Nikon D7200, als auch Peters Pentax K3 können das eingebaut. Man muss nur einstellen, wie oft eine Aufnahme gemacht werden soll und wie lange die Aufnahme dauern soll. Die Kamera erstellt daraus direkt einen Film mit wahlweise 24 oder 30 Bildern pro Sekunde im Fall der Nikon D7200. Wir machen hier unsere ersten Versuche in diesem Bereich. Vorher haben wir lediglich einige YouTube Tutorials geschaut und die Funktion zu Hause einmal getestet. Besser wäre es natürlich gewesen, hätten wir einige der Fehler zu Hause bereits gemacht, dann wären die Aufnahmen im Urlaub natürlich besser gewesen. Aber so ist es nun einmal und lieber probiere ich etwas aus und werde eben mit der Zeit besser, als es gar nicht erst zu versuchen.
Als Faustregel haben wir uns gemerkt, dass je schneller sich die Dinge verändern, die man im Zeitraffer aufnimmt, desto öfter muss die Kamera auslösen, sonst ruckelt die Bewegung zu sehr. Löst man allerdings zu oft aus, dann ist die Änderung im Video nachher kaum zu sehen und es kann langweilig werden. Ein weiterer Faktor ist natürlich die Länge der Aufnahme. Will man zum Beispiel einen Sonnenauf- oder -untergang fotografieren, dann hat der eine bestimmte Dauer, danach sind entweder Farben weg, oder es ist eben dunkel ;) Ich habe für meinen ersten Sonnenaufgang 1.5 Stunden eingestellt, was wie ich später feststellen musste viel zu lang ist. Wenn man jetzt so drüber nachdenkt, hätte ich da auch gleich drauf kommen können, aber ich denke, ich wollte eben auf Nummer sicher gehen.
So viel zum Video an sich. Dann muss man sich natürlich noch für Belichtungseinstellungen entscheiden. Ich habe mir hierzu folgendes gedacht: Die Kamera kann einen automatischen Belichtungsausgleich machen. Den habe ich ausgeschaltet, weil ich in dem fertigen Video ja einen Übergang von dunkel nach hell haben möchte. Wenn die Kamera irgendwelche automatischen Anpassungen vornimmt, würde dieser Übergang ja ausgeglichen und das möchte ich nicht. Ich mache also erstmal Probefotos, um die passende Belichtungseinstellung für den Anfang des Videos zu finden. Ich gehe dazu in den manuellen Modus und wähle Blende 8. Damit sollte ich genügend Tiefenschärfe haben, dass die gesamte Landschaft scharf abgebildet wird. Dann muss man noch ISO-Wert und Verschlusszeit wählen. Ich habe die beiden so gewählt, dass das Bild recht dunkel ist, aber ich trotzdem noch alles gut auf dem Bild erkennen kann. Das Ergebnis sah bei mir so aus:
Wie zu erwarten war, lief bei diesem ersten Versuch natürlich nicht alles glatt. Wie am Anfang bereits erwähnt habe ich die Aufnahme viel zu lange angesetzt. Nach einiger Zeit hat sich einfach nichts mehr getan. Ich habe die automatische Zeitrafferaufnahme benutzt, die man auch nicht einfach abbrechen kann. (Kann man vielleicht schon, aber da ich mir nicht sicher gewesen bin, wollte ich nicht riskieren, dass der ganze Film futsch ist.) Wir haben lange gefrühstückt und uns nach den aufregenden letzten Tagen mal etwas erholt. Es hat uns also nicht behindert, aber unnütz war es schon. Außerdem hatte ich die Belichtung schon so gewählt, dass der Anfang des Videos fast richtig belichtet war. Das hat dazu geführt, dass der eigentliche Sonnenaufgang schon fast überbelichtet war.
Ein letzter Faktor, den man leider nicht wirklich beeinflussen kann sind andere Touristen. Man sieht sie in dem Video hin und her laufen. Hier sind auch die anderen Leute schon früh genug auf den Beinen gewesen.
Leider habe ich die Zeitrafferaufnahme mit der eingebauten Kamerafunktion gemacht. Ich habe also nicht die Einzelbilder, die ich nochmal Nachbearbeiten kann. Ich kann aber in einem Videobearbeitungsprogramm natürlich das Video noch etwas Nachbearbeiten und das ist die fertige Version meines ersten Versuchs:
Eine Kleinigkeit, die wir noch korrigieren mussten ist, dass das Video ganz schön geflackert hat. Das ist ein häufiges Problem bei Zeitrafferaufnahmen. Dazu haben wir jedes Einzelbild mit dem davor und dem danach gemittelt. Das Flackern war in diesem Video aber so stark, dass wir zusätzlich noch den gleichen Clip dreimal übereinander gelegt haben und die 3 Clips jeweils um ein Bild versetzt abspielen lassen. Wenn also der erste Clip schon beim 3. Bild ist, spielt der zweite gerade erst das 2. Bild und der dritte erst das 1. Bild und so weiter. Diese drei Clips werden dann wieder gemittelt. Das entfernt das Flackern, produziert aber komische Geistereffekte, wenn sich Dinge oder Personen im Blickfeld bewegen.
Das Video war ursprünglich etwa 4 mal so lang, nur dass am Ende alles nur noch völlig überblendet war. Wir haben das natürlich abgeschnitten ;)
Ich gebe natürlich nicht auf und dadurch das ich das fertige Video auch schon direkt auf der Kamera sehen konnte, konnte ich auch direkt im Urlaub analysieren, was schiefgelaufen ist und entsprechend bei den nächsten Versuchen nachbessern. Ihr dürft euch also auf eine Fortsetzung freuen :) Bis dahin könnt ihr mehr über unsere Zeit in Swasiland in den Artikeln Welcome to Swasiland, Swaziland entdecken und Hotel mit Blick auf Wasserfall – Langzeitbelichtungen erfahren.