Ultraweitwinkel für lange Belichtung

Veröffentlicht am 12. Februar 2017 • 2 Min. Lesezeit • 394 Wörter
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Ultraweitwinkel für lange Belichtung

Ultraweitwinkelobjektive haben ja so ihren eigenen Look. Abgesehen von der genialen Perspektive liefern diese Objektive einen weiteren nicht zu unterschätzenden Vorteil: die Brennweite. Das klingt jetzt vielleicht doof, aber ihr kennt ja sicherlich die Faustregel für die Belichtungszeit: 1 durch Brennweite. Nun, bei 10mm Brennweite (das ist das Minimum von meinem Sigma 10-20mm) komme ich damit ungefähr auf die Belichtungszeit von 1/10 Sekunde. Habt ihr jetzt noch einen guten Bildstabilisator dabei, ist es wirklich keine Kunst mehr auch eine 1/10 Sekunde stillzuhalten.

Gerade letzten Sommer waren wir auf Mallorca wandern im Tramuntana Gebirge. Wer schon einmal auf Mallorca war, kennt sicherlich die ganzen Einsiedeleien. Auch auf unserer Wanderroute lag eine Einsiedelei. Diesmal in Form einer Höhle. Das Betreten war in der Tat etwas gruselig. Der Eingang war provisorisch zugesperrt, um die Höhle vor Tieren zu schützen. Für Publikumsverkehr ist die Höhle aber durchaus geöffnet. Wir mussten uns drinnen natürlich unbedingt umsehen. Allerdings haben es Höhlen üblicherweise so an sich, dass es innen meist dunkel ist. Mein Sigma-Ultraweitwinkel war hier wirklich gold wert. Es startet zwar nur bei Blende f/4.0 und ist damit nicht besonders lichtstark. Das ist aber auch gar nicht wirklich nötig. Das Beitragsbild ist bei 10mm mit einer 1/20 Sekunde fotografiert. Und ich würde behaupten, das Ergebnis ist doch einigermaßen scharf geworden. Zumindest ich werde mich über dieses Bild für die Situation nicht beschweren. In der Tat ist das Bild jetzt nach meiner Bearbeitung eher heller als es in der Realität war. Leider muss ich bei meinem Objektiv immer etwas die Ränder beschneiden. Bei 10mm ist der Rand echt nicht besonders toll - das ist aber ein anderes Thema.

Ein weiteres Beispiel habe ich noch. Die Pentax K-3 hat einen eingebauten Bildstabilisator, der bis zu 4 Blendenstufen schaffen soll. Gesagt getan, von 1/20 auf 1/6 Sekunde geändert, Bildstabilisator auf volle Leistung - et voilà:

Diese Ansicht der Höhle von weiter drinnen ist doch echt noch super geworden. Nochmal - jedes Tutorial wird euch sagen: Eine Sechstel Sekunde? Unmöglich! Glaubt mir - stimmt nicht. Das geht sehr wohl - benötigt aber eben das passende Material. Und wie es der Zufall so will - in einer engen Höhle gibt ein Ultraweitwinkel auch eine passende Perspektive mit. Ich hoffe, die Idee ein Ultraweitwinkel zur Unterstützung bei langen Belichtungszeiten zu benutzen, gefällt euch. Schreibt doch am besten in den Kommentaren, wie ihr lange Belichtungszeiten erträglicher gestaltet!