03:00 Uhr morgens, der Wecker klingelt, es ist stockfinster, ich wache auf. Warum eigentlich?
Warum? Warum stehe ich so früh auf, um 2 Stunden in Richtung Alpen zu fahren? Einfach nicht nachdenken und machen… Zumindest rede ich mir das immer wieder ein, bis wir dann endlich im Auto sitzen. Was soll ich sagen, der Weg in der Nacht zu den Alpen ist… ist… jah… reichlich unspektakulär. Kein Mensch ist unterwegs und zu sehen ist natürlich auch nichts. Und trotzdem bleibt die Spannung, ob die Location für unsere Fotos, die wir uns gestern rausgesucht hatten, wirklich so sein wird, wie wir uns es erhoffen. Unterwegs steht der Forggensee an der Straße angeschrieben. Den hatten wir eigentlich zuerst auf dem Schirm. Glücklicherweise waren wir schlau genug auch mit Webcams mal die Gegend anzusehen: Der Stausee wird über den Winter abgelassen und ist natürlich noch nicht wieder aufgefüllt. Für heute fahren wir also weiter.
Die Straßen werden kleiner, dafür die Gegend ländlicher und vor allem die Berge größer. Schließlich erreichen wir unseren Zielort und wechseln von Auto zu Schuhwerk. Mittlerweile ist die Dämmerung schon ein wenig fortgeschritten. Der Weg zu unserer Fotolocation ist gut sichtbar. Es ist 06:36 (oder sowas in der Richtung). Wir sind zwar nicht spät, aber dennoch knapp dran. Im Laufschritt eilen wir also mit der Ausrüstung gen See.
Geschafft! Wir sind da. Die Location passt in etwa so, wie wir uns das vorgestellt haben. Schnell die Stative aufbauen und schon kann es losgehen. Das Warten auf den richtigen Moment beginnt. Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie sich Farben, Farbverläufe, Helligkeiten und natürlich auch die Wolkenstrukturen permanent ändern.Während wir die Sonne erwarten, haben wir schnell ein paar Timelapse-Aufnahmen mit den Kameras gestartet. Da es die ersten sind, haben sie natürlich noch ein paar Macken - die zeigen wir hier aber nicht ;-). Kalt war es dennoch. Und irgendwie feucht - könnte vielleicht daran liegen, dass es sich bei der Gegend hier um ein schützenswertes Feuchtgebiet handelt… Wenn ihr selbst ein Mal eine Gelegenheit habt, so einen Sonnenaufgang zu schießen, dann hier noch ein paar Tipps, die wir hier gelernt haben.
Zuallererst, unbedingt rechtzeitig da sein. Idealerweise ist das schon eine halbe Stunde vor dem Sonnenaufgang. Denn dann hat man bereits die schönsten Farben am Himmel. Das solltet ihr euch wirklich nicht entgehen lassen! Außerdem unterschätzt man doch gerne, dass man so früh morgens womöglich etwas langsamer ist als sonst. Wenn ihr Sonnensterne fotografieren wollt, macht die Blende so weit zu wie möglich. Allerdings solltet ihr dafür einen sauberen Sensor haben, denn die kleine Blendenöffnung verstärkt jede Unsauberheit dort extrem. Auch wenn es sich hier um Landschaftsfotografie handelt, ist es nicht verkehrt ein Teleobjektiv dabei zu haben. Schließlich ist die Aussicht auf die Berge auch super :-)!
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