Wer es noch nicht selbst gemerkt hat: Ich fotografiere recht viele HDRs. Neuerdings habe ich angefangen, dabei auch Panorama Aufnahmen zu machen. Hierbei gibt es einige Kleinigkeiten zu beachten und Fallen, über die man nur allzu schnell stolpert.
Um euch den Einstieg in Panorama/HDR-Fotografie zu erleichtern, nachfolgend eine Art Checkliste für vor und nach dem Foto.
- Kamera auf manuell (hier wirklich unbedingt, keine Ausnahmen!) stellen
- Bracketing einschalten
- Umgebung genau anschauen! Was soll alles auf eurem Panorama zu sehen sein? Macht vielleicht mal ein paar Probeschüsse in unterschiedliche Richtungen und versucht eine Belichtungseinstellung zu finden, die auf allen Bildern zu einer mittleren Auslichtung führt. Das kann gerade bei sehr weitwinkeligen Aufnahmen und 360°-Panoramen eine echte Herausforderung sein.
- Stellt die eben ermittelte Belichtung als Ausgangswert ein
- Durch eure Probeschüsse von eben habt ihr sicherlich auch schon ein Gefühl dafür bekommen, wie hoch der Dynamikumfang eures Motivs ist.
Ich bevorzuge meist +/- 2 Blendenstufen, manchmal ist man aber auch mit mehr oder weniger besser beraten. - Ein Stativ mit Panoramakopf ist für die Aufnahmen natürlich vorteilhaft, aber meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlich. Ausnahme: Ultraweitwinkelobjektive sorgen durch ihre starke Verzeichnung dafür, dass selbst kleinste Abweichungen beim Zusammenfügen des Panoramas zu großen Problemen führen können. Daher sollte hier immer ein Stativ verwendet werden. Ich verwende hierfür daher meist mein Sirui T-005X.
Gut, ihr habt eure Panorama-Aufnahmen jetzt im Kasten. Anschließend nur ein paar Kleinigkeiten zu meiner Vorgehensweise im Allgemeinen. Ein ausführlicher Artikel über meine HDR-Bearbeitungen und auch meine Panorama-Basteleien folgt sicherlich noch. Ich bevorzuge es, erst das Panorama zusammenzusetzen und im Anschluss das HDR zu verarbeiten. Theoretisch kann man auch erst die einzelnen Panoramapuzzleteile in der HDR Software bearbeiten und anschließend zusammensetzen. In der Praxis ist das aber problematisch. Die meisten HDR Programme, die ich verwendet habe, liefern nicht exakt das gleiche Ergebnis an eigentlich sich überlappenden Stellen der Bilder. Das Zusammensetzen des Panoramas ist damit deutlich schwieriger, da die “Belichtung” an den Schnittkanten nun nicht mehr identisch ist. Setzt man zuerst das Panorama zusammen, entfällt diese Problematik. Gute Panoramasoftware ist in der Lage, alle Bilder des Panoramas gleichzeitig zu verarbeiten. Je nach Programm bekommt ihr im Anschluss mehrere Panoramen unterschiedlicher Belichtung oder eine HDR-Datei, die ihr dann direkt im HDR-Programm weiterverarbeiten könnt. Ich verwende zum Zusammensetzen die freie Software Hugin. Mit der HDR-Ausgabe bin ich bisher noch nie zurechtgekommen, aber die Ausgabe in mehrere Ebenen jeweils gleicher Belichtung funktioniert für diesen Zweck hervorragend. Ein weiterer Vorteil dieser Software: Alle Einstellungen für das Panorama werden in einer Projektdatei (Textdatei) gespeichert. Damit ist es möglich, später die Panoramaebenen zu löschen und nur die Originaldateien zu behalten. Mit ihnen und der Projektdatei lassen sich die Ebenen später wieder erzeugen, falls es mal erforderlich sein sollte. Das spart natürlich ordentlich Speicherplatz.
Zu guter Letzt nochmal das Titelbild in voller Breite…