Mit dem Rad auf Ferntour

Veröffentlicht am 29. März 2017 • 3 Min. Lesezeit • 433 Wörter
Diese Seite teilen per

Mit dem Rad auf Ferntour

Das Reisen mit dem Rad ist eine hervorragende Möglichkeit in kurzer Zeit mehr zu sehen und gleichzeitig ist die Reisegeschwindigkeit noch langsam genug, um Leute und Landschaft nicht nur zu sehen, sondern auch zu erleben.

Aus München kommend hat man dabei unter Umständen ein Problem: Je nachdem wo es hingehen soll, ist die Stadt im Weg. Daher haben wir kurzerhand beschlossen, die Bahn zu nehmen, um den Dunstkreis von München schnell zu verlassen. Diese Idee war auch wirklich sinnvoll. Denn wer einmal mit dem Fahrrad im Stau stehen will, sollte sich mal durch den Berufsverkehr in der Münchener Innenstadt wagen.  Der hat es nämlich nicht nur mit dem Auto in sich. 

Nichtsdestotrotz haben wir uns an den Pendlern vorbeigeschlichen. An E-Bikes vorbei, die Hippie-Fration mit Püscheln am Lenker überholt und die Fahrradkuriere passieren lassen. Langweilig wird es einem sicher nicht. Unser erstes Ziel: München Hauptbahnhof.

Angekommen und dank Stau unterwegs doch wirklich eine gefühlte Viertelstunde Verspätung gehabt, sind wir zum Gleis gehetzt. Wagen finden und Räder mit Hilfe hineinhieven - geschafft. Endlich können alle Beteiligten etwas abhängen…

Wer nun aber denkt, dass nach der rasanten Anfahrt zum Hauptbahnhof unser heutiges Fitnessprogramm bereits beendet war, liegt falsch. Umsteigen gehört schließlich zu jeder guten Bahnfahrt. Und mit zwei voll gepackten Rädern kann das ein gutes Training für die Schnellkraft sein. Welch ein Glück, dass jederzeit hilfsbereite Leute zur Hand gehen. Dies war in der Tat immer der Fall. Weit weniger Glück hatten wir mit der Hilsbereitschaft der Deutschen Bahn selbst. Denn - wer eine Bahnfahrt mit Fahrradmitnahme bucht, sollte natürlich nicht erwarten, dass die entsprechenden Züge auch für Fahrräder zugänglich sind. Wie kommen wir auch nur auf die dumme Idee zu glauben, dass man zum Zug und dessen Fahrradabteil mit dem Rad einfach hinkommt?! In Ulm haben wir am Bahnhof nachgefragt, wie wir am besten zu unserem Anschluss kommen. Die simple, banale und erschütternde Antwort… “Na, dort die Treppe hinunter.” Lift? Fehlanzeige! Willkommen im 21. Jahrhundert!

Nach dem Abladen der Taschen, einzelnem Schultern der Räder, gibt es auf der anderen Seite natürlich auch wieder eine Treppe nach oben… Wäre ja in der Tat sinnlos, wenn es hier einfacher hinaufgehen würde. Die Leute mit schwerem Gepäck oder gar mit Gehhilfe oder Rollstuhl haben wir ja bereits zuvor aussortiert.

Die gute Nachricht des Tages: Wir haben die Anreise nach Friedrichshafen überlebt und sind von der Tür des Zuges innerhalb von 100 Metern an der Rezeption unserer Unterkunft angekommen. Allen eine gute Nacht und bis morgen zum weiteren Bericht des aktuellen Abenteuers ;-)

P.S.: Wer unseren Blog abonniert, erfährt natürlich automatisch sofort, wenn wir vom weiteren Verlauf berichten.