Die wilden Fahrten in Tshukudu

Veröffentlicht am 20. August 2017 • 4 Min. Lesezeit • 744 Wörter
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Die wilden Fahrten in Tshukudu

Unsere Unterlagen von SA Travel sagen, dass wir vor 15 Uhr an unserer Unterkunft, der Tshukudu Game Lodge, sein sollen, damit man rechtzeitig zum Abend Game Drive (=Safari Tour) da ist. Nun gut, bei Anne im Protea Hotel war das immer so um 5. Wir gingen also davon aus, dass die Angabe wohl eher vorsichtig ist und es schon reichen wird, wenn wir um 3 da sind. Auf den letzten Metern hat der Verkehr uns etwas mehr aufgehalten, als wir geahnt hatten, so dass wir fast pünktlich etwa 5 nach 3 am Ziel waren. Blöd nur wenn sich dann herausstellt, dass das Ziel nicht das Ziel ist. Die Koordinaten waren für die Hauptzufahrt, nicht für die Lodge. Zu dieser müssen wir noch 6km auf einer Gravel Road fahren. Das kann ja noch einen Moment dauern. Wagemutig tasten wir uns also durch den Busch zur Lodge vor. Sehr vertrauenserweckend ist ja auch, dass hier jeder an der Einfahrt ranschreibt, dass man für Schäden, Krankheit oder Tod keine Haftung übernimmt. Der Weg zur Lodge ist bereits ein kleines Abenteuer. Unterwegs passieren wir Antilopen, Zebras und - ja, genau - ein Nashorn. Keine Ahnung, wie man sich richtig gegenüber solchen Tieren verhält. Wir haben einen Moment gewartet, das Nashorn gemütlich passieren lassen und sind dann hinter der nächsten Kurve doch noch rechtzeitig an der Lodge angekommen.

Ein großes Lob gibt es hier für den immer gut organisierten und herzlichen Empfang in unseren Unterkünften. An der Rezeption weiß man hier immer bereits Bescheid, dass zwei neue Gäste kommen, Schlüssel liegen bereit und sogar ein Erfrischungstuch und ein Glas kühle Limonade stehen für uns bereit. So kann ein Urlaub doch beginnen ;-). Nachdem wir schnell erklärt bekommen haben, wo sich hier was befindet, startet tatsächlich schon unser erster Game Drive. So nennt man hier die Safarifahrten in den typischen Gefährten. Dabei heißt Game nicht Spiel (wie man vielleicht meinen könnte) sondern Wild (gemeint sind wilde Tiere). Game Drive ist damit eine Wildfahrt. Game Meat hingegen Wildfleisch. So ein Game Drive ist als Teilnehmer eine recht einfache Angelegenheit. Alle ab ins Auto, aufpassen, dass Beine und Arme nicht aus dem Auto rausragen – diese sind meistens oben offen, damit man die Tiere besser beobachten kann – und Augen offenhalten.

DJ, unser Ranger, kennt das Gebiet um die Lodge natürlich wie seine Westentasche und steuert direkt auf die nächste Wasserstelle zu, in der er Hippos (Nilpferde) vermutet. Wie Recht er doch hat. Anscheinend ist es den Tieren nur schon etwas spät. Oder ist das kein Gähnen sondern Drohen?

Heute haben wir zusätzlich noch das Glück einen zweiten erfahrenen Wildbeobachter mit dabei zu haben. Louis von Big Tau Safaris begleitet andere Reisende und hat eine Vorführung mitgebracht. Krokodile sind ja bekanntlich Opportunisten und so natürlich auf alles Essbare aus. Ein mitgebrachtes Hähnchen beschert uns damit grandiose Fotos von der Fütterung eines Krokodils gleich neben unserem Safari Auto. Ich sage euch, wenn diese steinzeitliche, dinosaurier-mäßige Tier aus dem Wasser auf einen zugesprintet kommt – das ist echt ein Erlebnis!

 

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Man achte besonders auf das Auge dieses Tiers. Wenn man näher rangeht, wirkt das wirklich schon bedrohlich.

DJ ist natürlich auch bestens informiert, wo auf dem Gelände die letzten Sichtungen bestimmter Tiere waren. Die Löwen, so haben wir erfahren, haben vor ein paar Tagen eine Giraffe erlegt und werden diese in den nächsten Tagen noch verspeisen. Da das eine Weile dauern kann, ist klar, wo die Löwen zu finden sind: Bei der toten Giraffe natürlich.

Und da sind sie und lecken sich die Mäuler.

Selbst wenn mal zwischendurch keine Tiere zu sehen sind, ist der Ausblick auf die Landschaft aus dem Jeep immer toll. Da die Game Drives immer morgens und abends stattfinden, hat man immer besonders tolles Licht – sowohl für die Tierfotos als auch für die Landschaft.
Ein wichtiger Programmpunkt auf einem Abend Game Drive ist der Sundowner. Das ist im Prinzip ein kurzes Mini-Picknick zum Füße vertreten mitten im Busch. Die kurze Erholung tut nach 2 Stunden Fahrt über bucklige Feldwege immer sehr gut und erlaubt obendrein in Ruhe wundervolle Fotos vom Sonnenuntergang (Sun + down ;-) ) zu machen.

In diesem Sinne beende ich diesen Artikel hier. Ihr ahnt sicherlich, dass es noch unzählige weitere Fotos und Dinge zu berichten gibt aus Tshukudu. Die Bilder hier sind wirklich nur vom allerersten Abend Game Drive. Darum dürft ihr euch sicher sein, dass mehr folgen wird. Wir müssen nur erstmal die Zeit finden, wirklich alle Fotos auch anzugucken ;-).