In Peters Artikel über unsere Tour Der Krügerpark mit Gavin konntet ihr unseren ersten gemeinsamen Ausflug in den Park miterleben. Das war wirklich eine super Tour und Gavin war ein sehr guter Guide! Am nächsten Tag in Hazyview hatten wir beschlossen nochmal in den Park zu fahren, wer weiß schließlich, wann wir wieder hier her kommen. Billi, der Barmann aus unsere Lodge stammt angeblich aus dem Krueger Park, er hat erzählt, seine Mutter war ein Leopard und sein Vater war ein Nashorn (oder so ähnlich). Er ist also der perfekte Ansprechpartner um uns eine Route durch den Park zu empfehlen. Außerdem weiß Kurt (der Koch) angeblich genau, wo sich die Leoparden den aufhalten. Sie empfehlen uns das “goldene Dreieck”. Wir sollen durch das Phabeni Gate in den Park fahren, dann nach Skukuza, von dort zum Tshokwane Camp und weiter nach Lower Sabie. Dann wieder zurück zum Skukuza Camp und durch das Krueger Gate wieder raus aus dem Park. Für diese etwa 210km haben wir 12 Stunden Zeit, der Park öffnet nämlich um 6:00 und um 18:00 muss man ihn wieder verlassen haben, ansonsten droht eine Geldstrafe. Nach den tierischen Erlebnissen der letzten Tage will ich auch nicht im Dunkeln im Park sein, dass erscheint mir ohne Ausbildung und in einem kleinen Geländewagen nicht gerade sinnvoll.
Nach den Erlebnissen vom gestrigen Tag haben wir uns natürlich gefragt, ob ein Tag auf eigene Faust ähnlich erfolgreich sein kann, wie ein Tag mit einem professionellen Guide. Bisher wussten unsere Guides sehr gut Bescheid und konnten uns vieles über die Tiere und ihre Eigenheiten berichten. Außerdem sind die Guides untereinander gut vernetzt und sobald jemand etwas gesichtet hat informiert er natürlich auch seine Kollegen. All das hatten wir an diesem Tag nicht. Aber trotzdem waren wir gut vorbereitet. Während ich in der Schlange am Gate wartete besorgte Peter uns eine Karte vom Park.
Als er nach ein paar Minuten wieder vor mir steht grinst er mich an und hält triumphierend eine Karte und einen heißen Kaffee in der Hand. Es gibt eben Dinge, die ändern sich nie ;)
So gut versorgt konnten wir also los legen. Den ersten Teil der Strecke kannten wir schon von der geführten Tour. Deswegen wussten wir auch, dass es eine gute Idee ist an dem am Weg liegenden See anzuhalten. Dort fanden wir wie gestern eine Gruppe Hippos. Außerdem haben wir noch 5 oder 6 verschiedene größere Vogelarten entdeckt. Unter anderem die ägyptische Gans, den Hagedasch Ibis und den Schlangenhals Vogel. Für solche Details hatten wir am vorherigen Tag noch nicht den richtigen Blick gehabt. Aber wenn man nur das sieht, was man selbst entdeckt hat und niemand da ist, der einem die Tiere zeigt, dann findet man erstaunlich viele Tiere.
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Schon hier ist uns ein großer Unterschied zu der gestrigen Tour aufgefallen. Wenn man in einem PKW sitzt und nicht in einem Safariwagen, dann sitzt man zum einen deutlich tiefer und man hat weniger Überblick, zum anderen ist zum Fotografieren oft ein Stück Auto im Weg und manche Motive kann eben nur einer Fotografieren. Der Vorteil ist hier aber, dass der, der gerade ein Foto machen will, sich genau so positionieren kann, wie er das gerade möchte. Prinzipiell bemühen sich die Guides natürlich für alle immer einen guten Blickwinkel zu bekommen und man kann natürlich darum bitten das Auto in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Allerdings macht man das vielleicht mal, aber dann doch nicht bei jedem einzelnen Tier. Man will ja die Gruppe auch nicht nerven. Im eigenen Auto ist man dann doch etwas flexibler.
Zum Frühstück haben wir auch wieder in Skukuza angehalten. Lange sind wir allerdings nicht geblieben, da man hier um sein Mitgebrachtes Essen kämpfen musste. Einen ersten Vorgeschmack von den diebischen Äffchen gab es schon in Achtung Affen!. Die Affen hier sind wirklich super frech und leider füttern die Besucher die kleinen Kerlchen noch, was die Lage eher verschlimmert.
Wir machen uns also schnell wieder auf den Weg und ich muss wirklich sagen, das fahren an sich im Krueger Park ist alles andere als problematisch. Einzig mit einem nicht Geländewagen würde ich eher nicht besonders gerne auf den nicht geteerten Straßen fahren, allerdings haben wir auch Kleinwagen und Limousinen auf diesen Wegen gesehen. Achso… nur das manövrieren im Löwenstau ist etwas anstrengend. Lässt man sich fahren muss der Guide sich mit den anderen verrückten Autofahrern herumschlagen, wobei die Guides auch sehr viel Erfahrung darin haben auch im Getümmel noch einen guten Platz zu bekommen. Dieser Luxus fällt bei der Selbstfahrertour natürlich aus, aber wer sich nicht leicht stressen lässt kommt auch damit gut klar.
Im Nachhinein haben uns viele Leute gefragt, was uns besser gefallen hat, die geführte Tour, oder auf eigene Faust. Dazu kann ich nur sagen, dass mir beide Varianten auf ihre Weise sehr gut gefallen haben und dass ich die beiden Ausflüge absolut nicht miteinander vergleichen kann. Gesehen haben wir andere Tiere, aber alles in allem eine ähnliche Menge verschiedener Arten. Beides hat uns großen Spaß gemacht. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Lasst es uns wissen in den Kommentaren!