Ein ganz normaler Tag auf den Färöern

Veröffentlicht am 4. August 2020 • 3 Min. Lesezeit • 505 Wörter
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Ein ganz normaler Tag auf den Färöern

Heute war mal wieder alles dabei: schnelle Wetterwechsel, idyllische Orte, Wandern, Steilklippen, Schafe, Meer und Wasserfälle. Aber lasst mich von Anfang an erzählen… Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir bei ziemlich gutem Wetter auf zu dem idyllischen kleinen Ort Saksun. Hier hin kommt man mal wieder nur über eine einspurige Straße! Die Straße führt durch ein malerisches Tal, das man so auch irgendwo in Österreich finden könnte.

Saksun besteht nur aus einer Hand voll Häusern und einer Kirche.

Von hier aus wollten wir ein Stück Richtung Tjørnuvík wandern auf einem alten Pfad, der die beiden Orte schon seit Jahren verbindet.

Dank der vielen kurzen Regenschauer der letzten Tagen ist der Weg ganz schön aufgeweicht und gleicht eher einer Schlammrutsche. Weniger geübte Kraxler als wir haben hier schon mal den Hosenboden mitbenutzt.

Für die wunderbare Aussicht hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Die Bucht von Saksun war früher ein geschützter Hafen. Nach einem heftigen Sturm im 17. Jahrhundert ist sie allerdings fast völlig versandet und es gibt nur noch einen kleinen für Schiffe unpassierbaren Zufluss.

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass wir während dieser Wanderung mal wieder eine Symphonie von Wolke-Regen-Niesel-Sonne hatten? Aber das war sicherlich schon zu erwarten gewesen. Gesamt ist das Wetter zwar wirklich gut, aber hin und wieder kommt eben doch mal ein leichter Regen, oder eine Nieselwolke durch. Wir haben immerhin dazugelernt und haben bei Spaziergängen von mehr als 500 Metern immer die Regenhosen an. Sicher ist sicher.

Der ganze Weg bis Tjørnuvík ist uns zwar zu weit (für Hin- und Rückweg zusammen etwa 5 bis 6 Stunden) aber den Ort wollen wir trotzdem sehen, also nehmen wir das Auto uns fahren einen riesigen Umweg um die Berge.

Tjørnuvík ist ein gemütliches kleines Dörfchen in einer Bucht mir Sandstrand. Das ist hier schon etwas besonderes. Meist gibt es nur Steilklippen.

Diese Bucht ist anscheinend auch bei Surfern sehr beliebt. Das Surfer Café ist aber leider geschlossen. Eine kleine Pause wäre uns allerdings gerade recht und so folgten wir dem verlockenden Schild auf dem Kaffee und Waffeln angeboten werden. Kurz darauf finden wir uns im Wohnzimmer eines traditionellen färöischen Hauses wieder.

Frisch gestärkt erkundeten wir das kleine Dorf. Hier wurde gerade die Wiese gemäht und das Gras zum Trocknen auf die Leine gehangen. Ja genau, das Gras wird hier aufgehangen. Es ist eben so feucht, dass es im liegen nicht trocknen würde, aber auf den Trockengestellen kann der Wind das Gras einfach trocken pusten, so wie bei der Wäsche auf der Leine.

Von der Bucht aus hat man einen guten Blick auf die beiden Steinsäulen “Risin und Kellingin - Der Riese und das Weib”. Einer Sage nach sollen die beiden versucht haben die Färöer nach Island zu ziehen, wo sie eigentlich hingehörten. Allerdings hat die Sonne die beiden bei ihrer Nacht und Nebel Aktion überrascht und sie wurden zu Stein.

Damit hätten wir Wetter, Meer, Dorf, Schafe und Steilklippen fehlt nur noch der Wasserfall für einen durchschnittlichen Tag auf den Färöen. Zum Abschluss stoppten wir also am Fossá, dem höchsten Wasserfälle hier.